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Faszinierend!? Powerzwerge und die Vagina-Reinigung mit einer Gurke!!

23. Oktober 2017

Gelungene Selbstdarstellung: Vagina-Reinigung auf facebook

Facebook ist etwas Tolles. Endlich bekomme ich mit, wie kinderlose Single-Freunde von Sylt nach Dubai nach Paris jetten, wo genau sie in der jeweiligen Destination nächtigen, mit wem sie sich treffen und was sie speisen. Endlich weiß ich genau, wer wann was (ver)kaufen will, was kochen, nähen, reparieren oder leihen möchte. Ich kenne mehr Reise- und Speisegewohnheiten von facebook-hochaktiven Bekanntschaften als die meiner facebook-inaktiven Schwester. Bei manchen Dingen bin ich durchaus dankbar, dass sie von etwas weiter entfernt als vom Kreise meiner Familie kommen… Naiverweise vertraute ich einer Freundschaftsanfrage, bei der ich mehr als 10 gemeinsame Kontakte hatte. Dies führte dazu, dass ich von einer mir eigentlich Unbekannten täglich lesen kann, wie toll sie sich dank irgendwelcher Powerzwerge fühlt. Oder dank derer ich eben auf die Vagina-Reinigung mit einer handelsüblichen Salatgurke aufmerksam gemacht wurde… Immer und immer wieder. Was läuft bei ihr wohl falsch?

Öffentliches Psychogramm einer Powerzwerg- Veganerin mit Gurkenfetisch

Würde man in althergebrachten persönlichen Gesprächen anstandshalber etwas mit intimen Details warten, öffnet man auf Facebook ungehemmt von Anfang an seinen Hang zum Abstrusen. Nicht allein die angegeben Interessen lassen auf ein bestimmtes Persönlichkeitsprofil schließen, viel mehr die geliketen Artikel oder die geteilten Posts. Wäre eine gewisse Schnittmenge in Familienstand, Einstellung oder Interessen von Nöten, um eine Facebook-Freundschaft eingehen zu können, wäre ich wohl mit sehr wenigen Menschen befreundet. Ich finde Katzenvideos wirklich scheisse, dafür Zirkus mit Tieren toll, ich habe keinen Thermomix, poste nicht was ich gewählt oder nicht gewählt habe. Ich lebe weder jetzt noch in planbarer Zukunft vegan. Und ich habe mir noch nie Gedanken über Vagina-Reinigung mit Gemüse gemacht. Bis jetzt. Eben dank eines Facebook-Kontakts, der sich als powerzwerge-liebender und vegan lebender Gurken-Vaginal-Reinigungsexperte entpuppte.

Und wer hat’s erfunden? Die Amis…

Erfunden hat die Powerzwerge-Tante diese Art der Selbstreinigung nicht. Bereits seit einiger Zeit geistern durch US-Beautyblogs die Praktiken des „Yoni Cucumber Cleanse“ – inklusive Video-Tutorials – umher. Vlogger geben Tipps, wie man das Gemüse auf die richtige Größe trimmt und wie genau es als grüner Besen dienen kann. Empfohlene Anwendungszeit: 20 Minuten!!! Denn erst dann können milieufeindliche Keime vernichtet werden und der gewünschte Softnesseffekt eintreten. Natürlich wahlweise auch mehr Effekte. Dieses seltsame Gemüsebeziehung erlebt gerade einen derartigen Hype, dass Ärzte in den USA, der Schweiz und Österreich sich gezwungen sahen auf sämtlichen Kanälen eine Warnung herauszugeben. „Do not abuse your cucumber!“ Ich schließe mich dem medizinischen Fachpersonal an und empfehle 20 Minuten mit einer Gurke besser zu nutzen. Zur Erstellung und Genuß eines FEX zum Beispiel (Gin, Minze, Gurke…).
Für die Facebook-Bekanntschaft hätte ich -neben Diskretion- noch eine Empfehlung. Diese basiert jedoch auf meinem aufgrund Desinteresse nicht vorhandenen Wissen wer oder was die Powerzwerge sind. Achtung, Empfehlung: Kann man diese Zwerge voller Power nicht irgendwo einführen und diesen einen Reinigungsauftrag vermitteln? Den Gedanken an etwas hochaktives Kleines da unten finde ich weniger abstrus als grünes Gartengemüse zwischen den Beinen…

Aber was weiß ich schon – ich lebe ja auch nicht vegan…

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