Erwachsene

Mami on screen – Frau Muttertier, Working Mums, Milcheinschuß

26. März 2019

Fernsehen hat sich verändert. Selten schauen wir noch „lineares Fernsehen“. Meist nutzen wir Mediatheken, Streamingdienste – eben Alles, was uns zeitlich unabhängig macht. Wir, das sind Mütter, die -wenn überhaupt- eben besser zeitlich unanhängig von Fernsehanstalten TV schauen. Wir, das sind die Frauen, die einst Karriere machten, nun aber in Elternzeit, in Teilzeitjob oder ganz zu Hause sind… Wir, das sind immerhin rund die Hälfte aller Erwachsener Film-, Serienkonsumenten… Das wurde erkannt und daher gibt es viele viele Filme und Serien – über uns, mit uns und gar von uns…
Hier eine kleine Auswahl an Unterhaltung, wo Mütter die Hauptrollen spielen. Zum Mitleiden und Mitlachen.

„Frau Muttertier“ – Für die kleine Flucht aus dem eigenen Alltag

„Frau Muttertier“ läuft derzeit im Kino. Es geht um eine Karrierefrau, die in ihrem stressigen Werbejob den Sohn verleugnet, den bedingt tauglichen Kindsvater gerne verleugnen würde und des Kindsvaters Über-Mutter verprügeln möchte. Es geht auch um eine alleinerziehende Supermarktangestellte, die -wie ihre ebenfalls alleinerziehende Mutter- auf der Suche nach dem besten Mann und einem passenden Kita-Platz ist. Es geht dazu noch um eine nach außen perfekte Wohlstandsmutter, deren Mann vielleicht eine Affäre hat, die ihr Seelenheil in der perfekten Aufzucht eines perfekten Nachwuchs‘ sucht und die sich Keimen und anderen Müttern auf dem Spielplatz aussetzen muss… Alle Mütter haben gemein, dass sie die gängigsten Klischees erfüllen. Und Alle haben gemein, dass sich am Ende des Films eine Lösung bietet.
Es ist also ein Happy-End-Film, um sich und andere Mütter zu entdecken. Am besten allein oder mit einer Freundin, die auch Kinder hat, die während des Films nicht quatschen will und nach dem Film noch bereit für einen Absacker ist…

„Working Mums“ – Postnatale Realität in Kanada

Eine lesbische, depressive Maklerin, eine sexuell frustierte IT’lerin, eine immer angespannte Psychiaterin und -natürlich- eine gestreßte Werberin. Alle wurden vor Kurzem Mutter, alle kommen gerade aus der Maternity Leave zurück in den Joballtag. Es gibt postnatale Depressionen, die in extremen Kondo-ing enden, es gibt Milchabpump-Desaster vor Kollegen, es gibt Streß mit Vätern und Großmüttern… Auch hier werden sämtliche Klischees bedient und auf die Spitze getrieben – immer mit „subtilem Humor“. Wie wahrscheinlich ist es sich in einer Bar mit dem Ohrring einer Freundin einen Nippelpiercing zu stechen, nur damit man die so gewollt beigeführte Infektion als anerkannten Rechtfertigung fürs Abstillen nutzen kann?
Eine Netflix-Serie für Alle, die sich freuen, dass es auch in Kanada nur mit Humor geht.

„Milcheinschuß“ – Wenn die Australierin überrascht ist, dass sich das Leben mit einem Baby ändert

Hier steht nur eine Mutter im Mittelpunkt. Und diese versucht ihr altes Leben trotz Baby weiterhin irgendwie zu leben. Das Ausblenden des Babygeschreis dank Noise-Cancelling-Kopfhörer, das Mitnehmen des Babys zum Restaurantbesuch, das Trinken von Kaffee trotz Stillens… Auch hier findet man sich als Mutter immer wieder. Es sind die schönen Versuche der Mutter sich kleine Fluchten zu erlauben – sei es in Ahnenforschung (in Wahrheit bin ich jemand Anderes) oder in eine ruhige, verlassene Gegend – die sich dann aber als Drogenumschlagplatz herausstellt. Zum Glück kennt aber der Drogendealer einen Trick beim Stillen…
Ebenfalls eine Netflix-Serie für Mütter, die Zeit finden im Fernsehen zu sehen, dass sie nicht allein sind…

Ja – man ist nie allein als Mutter. Fraglich aber, wie es Einem hilft zu sehen, dass es auch anderen Müttern ähnlich beschissen geht. Ha, gar nicht – aber LACHEN hilft… Und das kann man bei allen vorgeschlagenen Filme bzw Serien (zumindest wenn man die Serien im Orginal schaut). Wenn man also kein zu anspruchsvolles Educational Entertainment, sondern etwas zum Schmunzeln sucht oder einfach mal wieder allein ins Kino gehen will, sind die drei genannten Optionen eine wunderbare Abwechslung zum Babyalltag.

Folgende Fragen stellen sich mir jedoch nun:
1. Warum gibt es in fast jeder Serie/ Film eine Mutter, die in einer Werbe- oder PR-Agentur arbeitet?
2. Warum haben all diese leidende Mütter maximal zwei Kinder?
3. Warum brauchen Mütter so viele Klischees? Und wie viele Klischees bin ich?

Bildquellen: mixtvision, CBS, ATN

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