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Absolut unfassbar: Superfood ist gar nicht so SUPER!!!

14. März 2017

Superfood ist doch nicht super…

Die Unfehlbarkeit des Superfoods gerät ins Wanken. Stiftung Warentest stellte in gewohnter Verlässlichkeit fest, dass das sogenannte Superfood gar nicht so super ist. Die Verbraucherzentrale schreibt, dass gesundheitsfördernde Eigenschaften nicht belegt sind und das Superfood gar mit Pestiziden belastet oder umweltschädich sei. Und zwar fast ALLES, was zum Superfood gehört. Die Goji-Beere ist voller Schwermetalle, der Chiasamen ist voller Paraquat und das Sinnbild der Superfood-Gläubigen -die Avocado- wird auf einmal für den Raubbau im brasilianischen Regenwald verantwortlich gemacht. Fazit: Das Superfood ist nicht super! Die Generation Avocado-Toast trauert – wie konnte es soweit kommen? Erst einmal muss man sich fragen: Wie konnte es überhaupt zum Superfood kommen? Es war ganz einfach: SUPER-MARKETING!

Superfood: Globalisierung im Essen

Der Mensch -und seine Vorstufen- ernährt sich seit rund sieben Millionen Jahren. Er passt sich seiner Umgebung an. Daher ißt man in München neuerdings Biber und an der Küste eben Fisch. Das war schon immer so. Neu hingegen ist, dass man überall Matcha, Moringa, Spirulina oder Konjak (nicht zu verwechseln mit Cognac!) kaufen und essen kann. Es scheint mehr Menschen trinken Weizengras-Smoothies oder Matcha-Grüntee als Apfelsaft. Und das weil sie glauben die grüne Plörre mache sie gesünder, schöner, langlebiger und hipper. Superfood ist im Trend. Bei amazon gibt es derzeit 1.385 Bücher zum Thema Superfood. Doch wer hat bewiesen, dass die Acai-Beere besser als die Johannisbeere ist? Niemand! Der Acai-Beere werden krebsverhindernde Zauberkräfte zugesprochen – die Basis dieser Behauptung ist, dass das brasilianische Naturvolk, das im Ursprungsanbaugebiet der Wunderbeere wohnt und diese schon immer aß, weniger häufig an Krebs erkrankt als die Bewohner einer verkehrsüberlasteten Millionenstadt. Sieh an…  Das Marketingrad gewinnt an Schwung…

Evolution von Superfood: Vom Apfelessig zur Avocado

Schon vor Jahren gab es Food, das angeblich super war. Nur hieß es früher noch „Nahrungsmittel“. In Teenagerzeiten tranken Schulkameradinnen literweise Apfelessig und zu Unizeiten flößten sich diesselben Preiselbeersaft (damals schon kosmopilt „Cranberry“) ein. So sorgte man früh für eine gute Figur und später dann für die Abwehr von -dank guter Figur eingefangene- sexbedingter Blasenentzündung. Heutzutage sind die Queen Bees der Schulen direkt mal online mit eigenem Instagram-Account zu finden und posten am liebsten die Avocado, das eher bodenständige Superfood… Es gibt kaum einen Lifestyle-Bloggerin-Account, in welchem man nicht irgendetwas mit der Avocado findet. Und ich stelle fest: Wie cool wäre es denn, wenn Eine mal einen Apfel posten würde. Das wäre voll regional, voll real, und vor Allem: voll EINZIGARTIG!

Bestes „Superfood“: Spinat und Sauerkraut

Im vergangenen Jahr hat sich der Absatz von Chiasamen um 150 Prozent gesteigert, der Gesamtumsatz der von Superfood-Artikel von 25 Millionen Euro auf 46 Millionen Euro nahezu verdoppelt. Hier ist zu erwähnen, dass nur die auswärtigen Produkte wie Quinoa oder Amaranth berücksichtigt wurden. Heimisches Superfood bleibt unerwähnt. Doch heimisches Superfood ist die bessere Wahl: Buchweizen statt Quinoa, Leinsamen statt Chiasamen, Johannisbeere statt Gojibeere, Spinat statt Spirulina… Alles bei Oma schon dagewesen. Im Auftrag der Instituts für „Functional Health“ befragte Ernährungsexperten nannten auf die Frage was für sie wahres Superfood sei: Spinat und Sauerkraut. Und siehe da: Omi war voll hip! Der neue Trend ist also Super Grannies Local Food!!! Ich mach mich gleich mal ans Marketing…

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