Kinder

Goodbye Grundschule!

24. Juli 2019
Zwei Kinder salutieren zum Abschied vor ihrer Grundschule.

Die Grundschule ist aus. Das Grundwissen sei da.

Es ist vollbracht. Es ist zu Ende. Die Grundschule ist für Kind 1 nun vorbei. Ein Lebensabschnitt, der unwiederbringlich vorüber ist. Zwei Jahre litt das Kind unter der ersten Lehrerin, der wirren Wilmi. (Danach wurde diese ihres Beamtenstatus‘ enthoben und entlassen.) Zwei Jahre freute sich das Kind mit der zweiten Lehrerin, der lieben Frau K. Die ganze Zeit über freute sich das Kind auf das nicht von Muttern gekochte Mittagessen und den anschließenden Spaß im Hort. Insgesamt lernte das Kind zehn Ziffern, 26 Buchstaben, drei Umlaute und das „ß“. Doch das war nicht Alles…

Dinge, die mein Kind in der Grundschule gelernt hat

  • Man kann sich weder Mitschüler (Kollegen) noch Lehrer (Vorgesetzte) aussuchen.
  • Eine falsche Berufswahl kombiniert mit persönlicher Uneinsicht endet unschön (siehe wirre Wilmi).
  • Sportliche Aktivitäten sind wichtiger als Schönschrift
  • Ein spontan-punktueller Lernaufwand zum Übertrittszeugnis trägt Früchte (Kind nicht dumm) und ist ausreichend (Kind nur faul).
  • Die Körpergröße eines Zehnjährigen kann zwischen 1,28m und 1,61m betragen.
  • Sexualkunde ist etwas anders als eine Sexualurkunde!
  • Zudem lernte Kind 1 etwas lesen, schreiben und rechnen. Den Grundstock – aber nicht gründlich!

Dinge, die mein Kind nicht in der Grundschule gelernt hat

  • Es gibt einen Unterschied zwischen „Du“ und „Sie“.
  • Zeitgemäßen Medienumgang im Unterricht. Offenbar gehen einige Lehrer davon aus, dass jede Familie einen Tageslichtprojektor, Folien und Folienstifte zu Hause hat. Bei uns heißt das aber iPadPRO…
  • Gelebte Nachhaltigkeit schließt eine Flut an ausgedruckten Elternbriefe (und Erhöhung von Kopiergeld) aus.
  • Es lohnt sich ab und an für mehr als das Übertrittszeugnis zu lernen
  • Eine Butterbreze enthält keine Vitamine.
  • Halbsätze sind KEINE SÄTZE!
  • Richtige Rechtschreibung. (Apschit ≠ Abschied s.u.)

Was ich an der Grundschule vermissen werde

Irgendwann wird das Kind erwachsen sein und seine mich erfreuende Wörterwahl grown-up-standardisiert haben. Aus seinen Bonmots wie „Topmodel-Ausdrucke“ werden dann eben Mode-Magazine, das Esstaurant (schließlich will man da essen) wird das Restaurant (obwohl es da nicht nur Reste gibt…), das Kopfküssen (das tut es schließlich) wird das Kopfkissen… Und vielleicht schreibt er dann auch unverfänglich. Denn heute Abend gehen wir -laut seinem Hefteintrag- zum „Apschit“ mit der Lehrerin. Ich bin mir noch nicht sicher ob er dort ganz gründermäßig seinen „New Hot Shit“ in puncto „App-Entwicklung“ präsentieren will (quasi seinen „App-Shit“, oder doch nur den Abschied feiern möchte…

Die Zeit in der Grundschule war schön. Es war im Großen und Ganzen unkompliziert. Das Kind war noch wirklich ein Kind, ist noch ein Kind. Beim nächsten planmäßigen Schulwechsel ist das Kind ein Sechzehnjähriger. Vielleicht bekommt er dann auch eine Sexualurkunde.

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