Erwachsene

Mein 2018-Plan: Ich bleibe unperfekt! Cellulite ist das kleinste Übel.

12. Januar 2018

Ein perfekter Plan

Zwölf Tage ist das neue Jahr schon alt und noch fragen besonders Wissbegiereige: „Na, was hast Du Dir denn für Zwanzigachtzehn vorgenommen?“ Wieder einmal muss ich sagen Fuck the Vorsatz! Denn die letzten Jahre haben mir gezeigt, dass es immer anders kommt, als ich es mir vorgenommen habe. Plane ich mal weniger Fleisch zu essen, kommt sicher eine Einladung zum geselligen Tierverzehr. Plane ich etwas Abstinenz, betrügt mich der einstige Gatte mit seiner 25-jährigen Praktikantin. Plane ich abzunehmen, werde ich schwanger. Also plane ich keine Selbstoptimierung mehr. Ich plane etwas ganz anderes…

Ich will so bleiben, wie ich bin! – Du darfst!

Das ist ein Titel eines Werbeslogans. Dass ich den kenne und als mein Mantra verstehe, sagt Folgendes über mich aus: Ich bin kein Twen mehr, denn diese Du-darfst-Werbung lief in den 1980ern. Ich lebe entgegen heutiger Marketing-Maßstäben, denn 2018 lautet Wunder-Tee-Spot „Willst Du so bleiben wie Du bist? ECHT NICHT! Werde das Du, das Du sein willst!“. Ja Freude, das ist der Zeitgeist. Daher gibt es auch Myriaden an Fitness-Apps, Schlankmachpülverchen und Daniel Aminati, der Einen vom Werbeträger angrinst und meint: „Ich mach Dich KRASS. Weiblich.“ Lieber Daniel, ich möchte nicht von Dir KRASS gemacht werden! Ich will auch keine Stromschläge um schlank zu werden, keine Eigenblutspritzen um faltenfrei zu werden, keine Enddarmeinläufe um giftstoffrei zu werden. Nein, ich will so bleiben, wie ich bin!

Sichtbar perfekt vs mittelmäßig und bequem?

Warum reicht mir mein Ich? Ich versperre mich nicht gegen Veränderungen – andere sollen gerne perfekt sein. Ich begnüge mich auch nicht mit Mittelmaß. Im Gegenteil – man sagt mir nach ich sei fordernd. Dazu noch laut, impulsiv, egoistisch, und genußsüchtig. Nicht perfekt! Zudem bin ich „nicht mehr die Jüngste“, bindegewebsschwach, kurzsichtig,  autoimmunkrank. Weder Familienstand noch Anzahl der Kinder entsprechen der gesellschaftlichen Vorstellung von „perfekt“. Sicherlich könnte ich noch mehr aus mir rausholen – optisch, beruflich, wesensweise. Aber warum? Für mich ist die Summe aus Allem perfekt und optimal – und ich habe Angst, dass das empfindliche Gleichgewicht aus so viel Unperfekten bei Optimierung zu perfekter Norm gestört wird. Minus mal Minus ergibt schließlich Plus… Also behalte ich alle Falten, alle Kilos, alle Cholerik, alle Partner und alle Kinder… Und habe am Ende ein großes Plus an Spaß und Lebensfreude 2018. Perfekt!

ICH WÜNSCHE EUCH EIN FÜR EUCH PERFEKTES 2018!

You Might Also Like

3 Comments

  • Reply Sabienes 23. Januar 2018 at 4:16 pm

    Cellulite gehört zum leider zu einem Merkmal des weiblichen Körpers, wie Brüste oder Eierstöcke. Man kann sie genauso wenig verdammen, wie alle anderen weiblichen Attribute (es sei denn, frau will weg von geistiger Gesundheit)
    Frauen, die in einem gewissen Alter keine Cellulite haben, haben entweder Glück oder Photoshop.
    LG
    Sabienes

    • Reply Andreas 2. Juni 2018 at 9:33 am

      Cellulite ist vor allem ein Zeichen jahrzehntelangen schlechten „modernen“ Lebensstils – zu viel Sektchen, Prosecco, Chardonnay, Chips und Lieferpizza zu zu viel Filmabenden auf der Couch.

      Allen die wissen wollen statt glauben zu müssen empfehle ich das Buch von Nadja Hermann: „Fettlogik überwinden“ (gott sei dank hat’s ne ehemals dicke, cellulite-geplagte Frau geschrieben … 😉 )

      • Reply Mami und Gör 4. Juni 2018 at 8:41 am

        Ich kläre gerne auf: Cellulite ist keinesfalls ein Zeichen des „modernen Lebensstils“. Schon die Damen der Rubensgemälde zeigen die kleinen Dellen auf den Oberschenkeln. Nur störten sie sich nicht daran. Grund ist das Hormon Östrogen – dazu kommt Veranlagung. Sicherlich hat die dicke Frau Hermann das gewusst – Du hast es nur überlesen…

    Leave a Reply

    Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.