Kinder

Mein Baby, der Zeitkiller. „Ich komm‘ zu nichts mehr!“

24. April 2018

Zeitkiller Kind eins, Kind zwei, Kind drei…

Das Baby ist mein viertes Baby. Man solle meinen, ich würde wissen, wie der Hase langläuft. Aber nein – ich bin -schon wieder!- überrascht… WARUM HABE ICH NIE ZEIT??? Zu Beginn schlief das Baby sehr viel. Dennoch hatte ich keine Zeit. Denn in den ersten zwei Wochen seines Lebens waren direkt Weihnachtsferien. Das heisst Kind eins, zwei, drei waren ohne die übliche Fremdbetreuung. Und dann wollten die denkfähigen Kinder auch noch vom Christkind beschenkt werden, einen Christbaum von den Engeln geschmückt haben, eine Feier zum Jahresgeburstag (Silvester) und noch etwas Organisation in puncto Skifahren. Hier trifft das Baby keine Schuld. Doch ab Woche vier wurde Alles anders… Das Baby wurde zum Zeitkiller – seitdem ist das Baby schuld!

Der ultimative Zeitkiller: DAS BABY!

Das Baby hat sich entschieden Trubel zu bevorzugen. Denn hier herrscht dank der Kinderanzahl fast immer Trubel. Ruhe bedeutet, dass keiner da ist, Ruhe bedeutet Einsamkeit, Ruhe bedeutet nichts Gutes. Das Baby möchte entertaint werden. Am liebsten von Mami oder den Geschwistern. Die kommen erst nachmittags nach Hause. Also darf Mami ran… Das Baby fordert das ein. Es schreit „Let me be entertained by you!“ Das Baby möchte auf den Arm, möchte an Mamis Haaren ziehen, möchte mit in die kleine Smartphone-Zauberkiste schauen und tippen. Das Baby möchte trinken, essen, spucken, rülpsen, kacken, gewickelt werden, den Bauch massiert bekommen. Das Baby möchte besungen werden, bekuschelt werden, Bussis an die Ohrläppchen bekommen, sich Mamis Finger in den Rachen stopfen. Das Baby will grundsätzlich auf dem Schoß sitzen, den Teller/ das Glas von Mami herziehen (Pad Thai und Radler erwecken immer besonderes Interesse). Das Baby möchte mitreden. Wenn es nicht bekommt, was es will, dann schreit das Baby.

Selber schuld am Zeitkiller

Mütter einer anderen Generation erklären mir immer: „Lass ihn doch schreien, der hört schon auf. Das stärkt die Lungen!“. Nein –  das will ich nicht!! Ich will mein Baby nicht schreien lassen… Zum einen soll das Baby wissen, dass Super-Mami da ist und hilft. Zum anderen -vielleicht der Hauptpunkt- es macht mich WAHNSINNIG! Ich kann das Geschrei für eine kurze Zeit ausblenden, danach nervt es mich gewaltig und ich bin kurz vorm Durchdrehen. Also wähle ich das kleinere Übel und nehme mein Baby wieder auf den Arm. Und stelle fest: das ist überhaupt kein Übel. Denn ich will es auf dem Arm nehmen, knutschen und ganz nah bei mir haben. Und dann kuscheln wir – ganz laaaaaaang. Und es bleibt keine Zeit für irgendetwas Anderes.

Proportionalitäten des Zeitkillers

Es gibt zwei Proportionalitäten des kindlichen Zeitkillers.
1. je kleiner, desto einfacher.
2. je größer, desto einfacher.

Zu 1. : Woche eins bis vier – Baby schläft, isst, kackt, schläft. Dann kommen die Koliken, dann kommt der eigene Wille, dann will es mehr als Milch. Dann will es immer dabei sein. Und es wird zeitintensiver.

Zu 2. : ist das Baby erstmal großes Kind und über neun Jahre alt, will es gar nie bei den Eltern dabei sein. Es hilft sich selbst, es fährt allein MVG, es will nur selten bekuschelt werden.

Der geliebte Zeitkiller und mein Vorteil

Also warte ich einfach ab. Und bis das Baby neun Jahre alt ist, habe ich eben -tagsüber-  keine Zeit. Ich kann nicht zu viel arbeiten, ich kann nicht immer pünktlich sein, ich kann mir nicht alles merken, ich kann mich nicht um Dinge wie Bio-Pausenbrote mit Gemüse-Gesichtern kümmern. Ich kann nicht jede Woche drei Blogeinträge schreiben. Denn das Baby braucht mich. Und ich brauche das Baby. Denn ich liebe das Baby über Alles.
Und: das Baby ist schuld!

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