Kinder

Geldbringende Karotten-Flecken – die HIPP-Henkel-Verschwörung

7. Mai 2018

HIPP-Henkel – der direkte Zusammenhang von Babybrei und Vollwaschmittel

Ich stille nicht. (Nur wer jetzt nicht in Ohnmacht oder hysterische Schnappatmung verfallen ist, kann meine Theorie zu orange-farbenen Flecken weiterlesen. Also bye-bye Leche-Liga-Aktivistinnen…). Ich füttere. Der Papi füttert. Es gibt Fläschchen von Aptamil – sofern der Chinese nicht wieder mein Supermarktregal leer gekauft hat. Es gibt Gläschen von Onkel HIPP. Der kocht schon so lange, da kann ich mit meiner Kocherfahrung einfach nicht mithalten. Das Baby trinkt bestens aus der Flasche. Das hat es von den Eltern. Das Baby isst weniger bestens vom Löffel. Das hat es von den Geschwistern. Das Baby isst aber generell besonders gern. Inbrünstig. Voller Leben. Es juchzt, es prustet, es lacht, es greift. Kommt der Brei, kommt das Lächeln auf des Babys Gesicht. Kommt der Brei, kommt er ins Gesicht. In die Wippe. Ans elterliche Oberteil. Ans kindliche Oberteil. Auf, neben, unter das Lätzchen. Dann greift sie, die HIPP-Henkel-Verschwörung.

Dafür stehe ich mit meinem Namen – die HIPP-Henkel-Verschwörung

Aus einem mir noch immer nicht ganz nachvollziehbaren Grund ist in nahezu JEDEM Babybrei ab „nach dem vierten Monat“ Karotte enthalten. Sicher, das lustige Wurzelgemüse schmeckt süßlich und lässt sich totgekocht prima verarbeiten. „Ernährungsphysiologisch hervorzuheben ist der hohe Gehalt von Carotin, Vitamin C, Kalium und Eisen. Bedeutung hat die Karotte besonders in der Ernährung von Kleinst- und Kleinkindern. Karotten sind förderlich für die Blut- und Zahnbildung sowie für die natürliche Widerstandskraft gegen Krankheiten.“ sagt wikipedia. Prima für die Karotte und das Baby. Nur leider lassen sich die durch die doldenblütlerartigen Gemüsepflanze zuhauf entstandenen Flecken kaum entfernen. Das Baby samt Umfeld gleichen nach einer Fütterung dem Schlachtfeld der Carotin-Krieger. Orangefarbene Spritzer -Spuren von einst harten Körpern- soweit das Auge reicht. Bei jedem Füttern. An jedem Tag. FLECKEN. HIPP legt vor. Henkel kommt nach. Denn nun müssen die Stoffutensilien in die Wäsche. Nicht ein bisschen, sondern hardcore. Mit Henkel Zusatz. PERSIL. Damit lässt sich der Fleck entfernen und der Karottenbrei hat wieder jungfräuliche Angriffsfläche. Weil die Spuren verwischt sind, darf der Brei wieder ran. Und hier schließt sich der Kreis der Verschwörung…

Die wirtschaftliche Basis der HIPP-Henkel-Verschwörung

Beide Unternehmen wurden in Deutschland gegründet. Fritz Henkel hatte 1876 die Idee Waschmittel-Pulver in handliche Päckchen statt lose anzubieten.  Georg Hipp verpackte hier ab 1950 seine Babynahrung als erster in Dosen und Gläsern. Beide Unternehmen profitieren also von der richtigen Verpackung. Beide Unternehmen sind nun Aktiengesellschaften mit starker Gründerfamilienbindung: Die Familie Henkel hält rund 61% der Stammaktien, die Familie HIPP ist fast vollständig in die operative Geschäftsführung involviert. Beiden Unternehmen ist laut Eigendarstellung das Thema „Nachhaltigkeit“ wichtig (ach, wie originell…). Beide Unternehmen fangen mit „H“ an. Da ich nicht die Muße zur tieferen Investor-Relations-Recherche fand, fand ich eine Mutmaßung. Ich sage: Es gibt Verflechtungen der Unternehmen! Sei es, dass ein Henkel-Sohn dereinst mit einer hippen HIPP-Cousine angebändelt hat. Sei es, dass man sich von Schröderschen Wirtschaftsgipfeln kennt oder sei es, dass man wirklich gegenseitige Aktien hält und voneinander finanziell profitiert. Gemeinsam scheint das Ziel: Du sorgst für den Fleck und ich mach ihn wieder weg…

Opfer der HIPP-Henkel-Verschwörung?

Sehe ich mich als Opfer der HIPP-Henkel-Verschwörung? Ein klares NEIN. Es wäre zu einfach sich dieser zu entziehen. Ganz Ausgebuffte sagen, ich könne den Babybrei ja selbst machen und nur weißes Gemüsezeug verwenden. Oder anderes Waschmittel kaufen. Oder die Sonne zum Bleichen der Karottenflecken nutzen. Nein, es gibt keine Opfer. Ich sehe mich eher als Entdeckerin der Verschwörung. Super-Mami, Mami-Bloggerin, Wirtschaftskriminalistin. Mir entgeht nichts. Zusätzlich bin ich Förderin der heimischen Traditionsmarken. Ich kaufe weiterhin HIPP und Henkel. Denn mögen sie auch noch so verschwörerisch sein – am Ende brauchen sie die Konsumentin. Und das bin nunmal ich. Ich, mein karottenbreiverschmiertes Baby und meine Waschmaschine… Wir haben die Macht…

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