Erwachsene

Mütterliche Midlife Crisis? Ich brauche etwas Neues! JETZT!

7. Juli 2016

Die Midlife Crisis ist nur für den Mann.

Bei Männern wird sie erwartet: Die Midlife Crisis. Einige Männer gönnen sich um die 40 Jahre herum ein neues, kleines flaches Auto oder eine neue, kleine Praktikantin mit flacher Intelligenz. Oder eine kleine Depression. Klar, Männer in der Midlife Crisis – ist doch normal. Die Krise kommt weniger bei der Anschaffung eines der beiden Geräte, sondern eher befindet sich der Mann schon länger zuvor in einer Krise. Nichts ist, wie man es geplant hat. Die Kinder sind nicht so pflegeleicht wie bestellt, die Wohnung nicht im erhofften Eigentum, die Haare zu licht, die Gattin nicht so aufopfernd wie erträumt, die Hanteln permanent zu schwer. Und der Chef (der jünger ist und Mandarin spricht!) verweigert die nächste Beförderung. Das Leben ist mies… Man muss etwas ändern – also her mit dem Blender-Schlitten und blonder Schnitte. Es reicht einmal ins Münchner Schuhmann’s zu gehen, um es zu sehen: Die erkennbare Midlife Crisis ist männlich und voller Klischees. Und es gibt sie wirklich…

Gibt es eine Midlife Crisis für Mütter? Dürfen Mamis das?

Studien haben ergeben, dass es in puncto Glückszustand und Lebenszufriedenheit eine U-Kurve gibt. Midlife CrisisUnd zwar bei Männern sowie bei Frauen. Bis zum Alter von rund um die 40 Jahre bewegt sich die Zufriedenheit immer mehr bergab. Ab 45 Jahren geht es wieder aufwärts. Die Midlife Crisis ist also empirisch belegt. Aber warum kommt es denn zur Krise? Auch hier gibt es valide Studienergebnisse aus der Glücksforschung: Im Alter von rund 20 Jahren fällt man zukunftweisende Entscheidungen. Wahl des Studienfachs, Wahl des Lebenspartners, Wahl ob Kinder oder nicht. Eine Berichtigung dieser Wahl ist Jahre später oftmals nicht möglich – die eingegangenen Verpflichtungen scheinen unaufkündbar. Zudem kommt, dass man sich aufgrund dieser Verpflichtungen eingeengt fühlt und der Eindruck des Festgefahrenen entsteht. Dass dies nun auch vermehrt auf Frauen zutrifft, ist der Veränderung in der Rollenaufteilung geschuldet. Männer wie Frauen durchleben den Wandel und hoffen auf Veränderung. Aber kann man sich nun nochmals verändern? Denn eine Veränderung oder einschneidende Entscheidung jetzt würde auch Partner, Kinder, Arbeitgeber betreffen. Darf ich als Mutter mir nun selbst eine neue Rolle geben und etwas tun, das ich zwar möchte, das aber nicht den Konventionen entspricht? JA! Ich darf das!

Midlife Change statt Midlife Crisis

Ich habe keine depression-geschwängerte Krise! Ich habe drei Kinder, guten Job, schönes Zuhause, viele Freunde und wirklich viel Freude! Doch -und genau hier ist meine „alles-ist-gut-Krise“- das habe ich schon seit über sieben Jahren. Ich wohne seit sieben Jahren in der gleichen Wohnung, bin seit sieben Jahren verheiratet und habe seit über sieben Jahren denselben Job. Das einzig Neue, natürlich nicht Unwesentliche, sind die Kinder, die in den letzten sieben Jahren dazugekommen sind. Aber dennoch: Mir fehlt eine Veränderung. Mir fehlt das Neue für mich, ein Aufbruch. Und das obwohl ich mit dem nicht-Neuen durchaus glücklich bin. Ich brauche mehr – ich will das Unbekannte. Und ich hasse Stillstand!

Etwas Neues für Mami!

Was könnte das Neue sein? Ein neuer Job wäre nur Kosmetik – also nein. Da ich nicht gerne Auto fahre, kommt ein Sportwagen als Kompensation nicht in Frage. Sämtliche anderen kostspieligen Investitionen in Zeug wie Kroko-Handtäschchen oder Platinuhr sind ebenfalls indiskutabel – aus vielerlei Gründen… Parallel zum Männerklischee wäre es also das ehebrecherische Anschaffen eines richtig jungen Liebhabers. Etwas in Richtung potenter Sportstudent. Surfertyp. Unkompliziert. Ohne Verpflichtungen. Knackig. Aber dann müsste ich mir eine plausible Ausrede für die Dellen am Oberschenkel einfallen lassen und per Spiegel und Selbstbetrachtung den perfekten sexy-Körper-im-Liegen-Winkel von dreimal-schwanger-Busen-Bauch-sieht-top-aus-und-Falten-rutschen-nach-hinten finden. Am Ende würde das Muttertier in mir ihn immer loben mit einem fiepsstimmigen „Das hast Du ganz ganz toll gemacht!“.

Ich habe schon eine Idee. Noch arbeite ich daran. Aber es wird von Tag zu Tag konkreter. Eine Veränderung. Etwas, das ich schon immer machen wollte. Und nun wage ich mich daran. Nur so viel sei gesagt: Es ist kein Student…
Mehr Infos werden folgen… Ich bin aufgeregt…

Bildquellen: BZ, artfucksme

 

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3 Comments

  • Reply Angelika 11. Juli 2016 at 10:24 am

    Das klingt ja sehr spannend, was da als nächstes kommt!

    Ich bin auch gerade voll im Midlife Change drin, allerdings ist es bei mir mehr so ein „zurückkehren“ zu dem was ich auch schon wollte bevor die Kinder gekommen sind. Jetzt aber mit Kindern und das ist manchmal etwas… schwierig.

    • Reply Mami und Gör 11. Juli 2016 at 10:43 am

      Oh ja! Vielleicht ist es genau das: Das Zurückkehren zu den Ideen und Vorhaben, die man VOR den Kindern hatte… Und dies dann „trotz“ der Kinder machen… Bei mir geht es in eine ziemlich ähnliche Richtung!!!!

  • Reply My Midlife Change - Welcome to Miami! 22. September 2016 at 5:20 pm

    […] wollte. Daher sind wir hier – wir, ICH, wollte etwas Neues erleben. Es war Zeit für meinen Midlife-Change. Es war Zeit für etwas Neues.  Und ich bin überzeugt, dass etwas Neues zu erleben auch prima […]

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