Bonbon-Sammeln statt Totengedenken
Der Herbst hat einiges an christlichen Feiertagen zu bieten: Erntedank, Kirchweih, Reformationstag, Allerheiligen, Allerseelen, Totensonntag, Volkstrauertag und dann kommst schon die Vorweihnachtszeit. Doch da man heutzutage nicht mehr viel mit Religion am Hut hat, verloren diese Tage an gesellschaftlicher Bedeutung. Diese gefühlte Feiertags-Lücke konnte man einfach füllen: mit Halloween. Der Ursprung von Halloween liegt zwar auch angeblich in der christlichen Traditionen die irische Auswanderer in die USA überführt haben, doch dank Hollywood und Heidi Klum denkt man in erster Linie an schreckliche Fratzen, gruselige Kostüme, ein bisschen Splatter und Party. Und an herumstreundene Kinder, die Süßigkeiten geschenkt haben wollen…
Warum hatten wir als Kinder kein Halloween, unsere Kinder aber schon?
Einer der Gründe könnte deutscher nicht sein… Die „Fachgruppe Karneval im Deutschen Verband der Spielwarenindustrie“ (DVSI), rühmt sich Halloween nach Deutschland geholt zu haben. Anlaß war der Ausfall des Faschings wegen des Golfkriegs 1991 und die folgenden Einbußen im Kostümverkauf. Gut gemacht. Angeblich liegt der Umsatz mit Halloween-Artikeln in Deutschland bei furchteinflößenden 200 Millionen Euro (!!). Schaufensterdekorateure, Back-und-Bastel-Muttis sowie Partyveranstalter freuen sich, dass zwischen dem Oktoberfest-Maßkrug und dem Christbaum nun auch der Kürbisgeist sein Unwesen treiben darf. Und erst die Kinder, die rumlaufen und Lutscher erpressen…
Mein Geschenk zu Halloween…
Es ist ein weiterer Grund zu Feiern. Es ist ein weiterer Grund Geld auszugeben. Ich feiere gerne und gebe auch gerne Geld aus. Aber nicht für Halloween. Und ja, mich nerven diese Kinder, die klingeln und darum bitten mit meinen Süßigkeiten fett und diabeteskrank werden zu dürfen. Ich werde in diesem Jahr eine besondere Form von „Süßem“ anbieten: WISSEN. Statt Bonbons bekommen alle klingelnden Bälger von mir eine Lehrstunde über die traditionellen religiösen Feiertage im Herbst. Ha, that’s trick AND treat!!!
Wer sich nicht meiner anschließen will, findet hier Tipps, wie man sich „Halloween-istisch“ ausleben kann…
Dekoration-/ Backtipps auf den Blogseiten von „the 36th Avenue“ oder „Meine Svenja„, Kostümideen zum Selbstmachen für Kinder, Paare und noch mehr Kinder…
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[…] in ugly kaufen, das ich dann nur einmal im Jahr anziehen würde? Das toppt sogar Fasching oder Halloween, deren Zelebrierung ich auch […]