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#Veganuary und der #Fittwoch – Körperoptimierung im Lockdown!?

14. Januar 2021
Starker Muskelmann trainiert Bizeps mit Brokkolihantel

Veganuary vs meine Realität…

Ich bin ein Freund von Wortspielen. Friseursalons mit klangvollen Namen wie „SchickHAIRia“, „Haarchitekten“ oder Kneipen wie „Kein Bardon“ oder „Baradox“ erfreuen mein Gemüt. Doch jetzt stehe ich vor einer Herausforderung, dann nun springen mich Wortspiele wir Veganuary und Fittwoch an. Nicht nur, dass es leicht gewollt ist, es vermittelt auch noch eine Aufgabe: sei fit, lebe fleischlos, lebe milchlos, lebe eilos, bewege Dich – koche selbst, sportel selbst!!!
Neuer Veganuary besagt ich solle den Start ins neue Jahr zur vollkommenen Körperoptimierung nutzen; hat man doch etwas geschludert mit der Gesundheit in den letzten Wochen von 2020… Und damit es sich nicht nur ums Essen dreht, sondern auch um Ertüchtigung, hat der Veganuary auch noch vier Fittwochs… Ich bin mir nicht sicher, ob die Erfinder dieser Vorhaben ähnliche Umstände (er-)leben wie ich – ich kann und will gerade möglichst wenig zusätzliche Energie oder Zeit fürs Selbstherstellen veganer Wurst, fürs Abturnen extra Burpees oder auch für ausgiebiges Shavasanas aufbringen, denn ICH HABE HIER VIER KINDER IM LOCKDOWN – weil immer noch Corona!!!

Echte Influencer schwören auf Veganuary… – ich als Mutter auf Wienerle und Gelbwurst!

Sämtliche Influencer strahlen mir von sämtlichen Kanälen entgegen und erklären mir die Vorteile einer fünftägigen Saftkur im Veganuary. Zwar hat man ständig Hunger und Kopfschmerzen, ist müde, aber hey, Fasten ist etwas Tolles! Und so fleischfrei! Und es macht doppelten Spaß und Freude (und natürlich Gesundheit!), wenn der liebende Partner und die gehorsame Brut sich auch fünf Tage allein von flüssigem Rot, Gelb und Grün ernähren… Oder sollte ich der Familie etwas Nettes kochen, während ich am Sellerie-Smoothie nippe? Veronika Heilbrunner, Spielerfrau Schürrle (die JETZT ein köstliches Bananenbrot vorstellt!), Ex-GNTM-Dschungel-Tochter Carriere – Mamis und Nicht-Mamis schaffen es offenbar dank eiserner Willenskraft ihre Familie mit allen notwendigen Stoffen zu versorgen, während sie sich selbst erfolgreich detoxen. Bin ich zu schwach oder fehlt mir einfach Koch/ Haushälterin/ Babysitter/ Nachhilfelehrer/ Lifecoach/ Mental Stability Trainer? Ich gebe zu, dass ich gerade jetzt, wo ich vormittags ein Krippenkind, ein Vorschulkind, ein Grundschul-Gymnasium-Übertrittskind und einen pubertierenden Realschüler unterrichte, beruhige, berate, bespiele, ernähre, erkläre, animiere, wo ich Streit schlichte, Pläne mache, Pläne ändere, Kinder vom Fernseher wegtreibe, Kinder ansTablet hintreibe und ganz nebenbei meinem Beruf nachgehe, dann mittags doch einmal einfach gekochte Wiener auf den Tisch stelle. Mit Senf und Ketchup. Ohne Gewissensbisse.

Im Lockdown will ich mehr Wohlfühlmomente nicht mehr Verzicht!

Seit jetzt 792 Stunden sind wir wieder im schulischen Lockdown. Gewohnheiten und Freiheiten wurden aufgegeben. Seit knapp achthundert Stunden versuche ich die Stimmung oben zu halten. Zwischenzeitlich half das Christkind… Ein Ende meiner Aufgabe ist nicht in Sicht. Daher schaffe ich der Familie und mir Wohlfühlmomente (denn nur wenn ich mich wohl fühle, dann…) Dazu gehört, dass sich der Aufwand für gutes Essen im Rahmen hält, dazu gehört nicht, dass ich erst 24 Stunden Cashewkerne einlege, um dann daraus eine Fake-Sahne zu machen… Dazu gehört corona-konform mit einer Freundin ein Gläschen Wein zu trinken, dazu gehört sich vom Lieblings-Asiaten Baozi zu bestellen, dazu gehört, dass Mami schaut, dass sie weiterhin als freudig-optimistische Animateurin agieren kann. Und das kann sie sicher nicht, wenn man ihr tagelang nur Saft gibt oder ihr den Käse verbietet… Also ein Veganuary für uns!
Ich fasse grundsätzlich keine Vorsätze fürs neue Jahr, denn letztendlich kann mich dabei ja nur selbst enttäuschen… Aber der Plan für diesen Januar, sämtliche Mittwoche und alle anderen Monate und Tage im Lockdown ist: zusätzlichen Streß vermeiden, fünfe gerade sein lassen, Grüner Veltliner und gutes Essen für Alle…
Mit der Selbstoptimierung warten wir ab bis nach der Corona-Impfung – somit haben die körperbewußten Veganuary-lebenden Influencer zumindest uns noch als Zielgruppe, wenn sie dann loslegen mit dem finalen Aufruf zum Coronapfunde wegturnen, wegessen und wegtrinken… Vielleicht gibts auch dann wieder lustige Wortspiele wie „post vaccin-eat healthy“ oder „MODERNAbnehmen“…

Ich freu mich mal wieder!

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